Über das Dorf

Der Ort, wo der Karpfen in den Weihern gründelt und der Jäger niemals schießt.

Tragelhöchstädt ist ein Gemeindeteil des Marktes Uehlfeld im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern). Die Gemarkung Tragelhöchstädt hat eine Fläche von 2,034 km². Sie ist in 277 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 7341,58 m² haben. In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Egelsbach.

Geografie und Geologie

Das Dorf liegt im südöstlichen Steigerwald zwischen Uehlfeld und Schornweisach. Südlich des Ortes fließt die Weisach. Im Westen grenzt das Waldgebiet Steinlohe an, im Norden liegt das Waldgebiet Kuckuck. 0,5 km südwestlich erhebt sich der Vogelberg (313 m ü. NHN). Die Kreisstraße NEA 1 führt an der Eselsmühle vorbei nach Schornweisach (2,5 km westlich) bzw. an der Nonnenmühle vorbei nach Uehlfeld zur Bundesstraße 470 (2,3 km östlich). Ein Wirtschaftsweg führt nach Egelsbach (0,4 km nordwestlich).

Die Ortschaft wurde in einer Rodungsinsel im Gebiet des Sandstein-Keupers auf einem Sockel des Blasensandsteins gegründet. Dem Blasensandstein sind Tonlagen (Letten) von rot- bis rotbrauner Farbe zwischengeschaltet, die von grünen Bändern durchzogen werden. Besonders auffallend treten die Letten westlich von Tragelhöchstädt auf. Das Landschaftsrelief ist im Jungtertiär und vor allem im Pleistozän herausmodelliert worden. Die durch die Bäche Weisach und Egelsbach sedimentierte Talfüllung stammt aus dem Holozän. Das Flusssystem dieser Zeit war nach Süden gerichtet. Als Hauptfluss entwässerte der Urmain in das Donaugebiet.

Ehemalige Baudenkmäler

  • Haus Nr. 8: Nördlich der Scheuer drei Pfeiler einer Einfahrt mit profilierten Aufsätzen, 18. Jahrhundert, nur teilweise erhalten.
  • Haus Nr. 14 1/2: Eingeschossiges Satteldachhaus von 1832. Holztraufgesims mit Schachbrettfries (zweireihig). Giebel Fachwerk, sonst Quader, teilweise verputzt. Im Sturz der einen Tür Namen unleserlich, „1832“.
  • Haus Nr. 16 1/2: Eingeschossiges Wohnstallhaus mit Mansarddach, nach Westen abgewalmt, Holztraufgesims. Im Sturz der Haustür unleserliches Schriftband. Gegen 1800. – Stall gegenüber: massive Giebelmauer, Traufseite zurückgesetzt. Dachtraufe ruht auf zwei hölzernen Flaschensäulen mit Knaggen. Zwei Giebelgauben. 18. Jh., 1843 aus Vestenbergsgreuth. In der Quadermauer dahinter stichbogige Tür.
  • Sandsteinbrücke

Kulinarische Spezialitäten

In der nördlich von Tragelhöchstädt gelegenen Weiherkette wird der Aischgründer Spiegelkarpfen gezüchtet.

Trivia

  • Der Mundartdichter Helmut Haberkamm erwähnt den Ort in seiner Science-Fiction Erzählung „Das wunderliche Gesicht von Tragelhöchstädt“. (Bernd Flessner (Hrsg.): Reisen zum Planeten Franconia. Neustadt an der Aisch: Verlag Ph. C. W. Schmidt, 2001)
  • 1861 wurden in Tragelhöchstädt 115 Zentner Hopfen geerntet. Der Hopfenanbau endete vor dem Zweiten Weltkrieg.
  • Tragelhöchstädt liegt auf dem gleichen Breitengrad wie Vancouver, BC, Canada.
  • Die zum „Hübner’s Keller“ (Bergkirchweih Erlangen) gehörende Brauerei stellte ihr Bier ursprünglich im Gasthaus „Zum goldenen Schwanen“ her. 1858 übernahm der Bierbrauer Conrad Hübner aus Tragelhöchstadt die Brauerei und verhalf dem Keller somit zu seinem Namen. Heute gehört der „Hübner’s Keller“ abends zu den meist frequentierten Kellern der Bergkirchweih.
  • Im Jahr 1873 gab es in Tragelhöchstädt 33 Viehhaltungen mit insgesamt 10 Pferden, 158 Rindern, 48 Schafen, 20 Schweinen, 9 Ziegen und 11 Bienenstöcken.

Wo Weisach fließt im sanften Licht,
da ruht das Dorf im Angesicht
von Hügeln, Wäldern, Stein und Sand,
gegründet fest auf altem Land.

Ein Türsturz flüstert still und sacht
von Tagen, die die Zeit gebracht.
Ein Satteldach, vom Wind umweht,
erzählt, wie lang die Welt schon steht.

In Weihern schimmert Karpfengold,
ein Schatz, der hier Geschichten hold.
Ein Tropfen Bier, ein stiller Gruß,
der Zeit und Raum verbinden muss.

Breitengradpartner
Vancouver

Ehemaliges
Hopfenanbaugebiet

Zuchtgebiet Aischgründer
Spiegelkarpfen